Die Alpenländische saniert systematisch Bestandsbauten wie hier in der Wolkensteinstraße in Völs. Vom Umweltministerium wurde das Projekt mit 962 von 1000 Punkten mit „klimaaktiv in Gold” und vom Passivhausinstitut mit dem EnerPHit Standard ausgezeichnet.
Interne Vorgabe für diese Sanierung 2017/2018 war es, den Standard des Passivhaus-Institutes für Bestandsbauten und den klimaaktiv-Standard zu erreichen. Das Ergebnis nach Sanierung liegt bei 22,9 kWh/m2a nach OIB, nach PHPP (Passivhaus-Projektierungspaket) wurde der EnerPHit-Standard mit einem Heizwärmebedarf von jährlichen 21,0 kWh/m2 erreicht. Messungen haben gezeigt, dass der Stromverbrauch für Heizung und Warmwasser mehr als halbiert wurde.
Welche Maßnahmen führten zu diesen Zielen? Mit einer 20-cm-Hochleistungsdämmung wurde die Gebäudehülle optimiert und sogar auf den Passivhausstandard von Neubauten gebracht – ergänzt durch Fenster mit einer dreifachen Schall- und Isolierverglasung, deren Rahmen zur Vermeidung von Wärmebrücken in die Dämmebene gesetzt wurden. Zusätzlich wurden die Fenster zum Schutz vor sommerlicher Überhitzung mit elektrischen Sonnenschutzrollos ausgestattet.
Alle diese und weitere Maßnahmen waren umzusetzen, während in den Wohnungen gewohnt wurde. Das aus den 1970er-Jahren stammende Gebäude besteht aus vier Stiegenhäusern (klassische 2-Spänner) und hat vier Geschoße mit insgesamt 31 Wohneinheiten.
Heizen mit Strom und hohe Akzeptanz für die Wohnraumlüftung
Es gibt eine Elektroheizung, weil die Gemeinde Völs dies im sensiblen Bereich „Seesiedlung“ vor 40 Jahren so vorgeschrieben hat. Beim Strom musste es auch bleiben, weil die Umstellung der Wärmeverteilung auf ein wassergeführtes System während laufender Wohnungsnutzung nicht möglich gewesen wäre. Zum verringerten Heizwärmebedarf kommt nun allerdings dazu, dass die Elektrospeicheröfen sowie die Warmwasser-Boiler mit Hilfe eines Smart-Grid-Konzeptes effizienter be- und entladen werden.
„Im Althausbestand liegen riesige Einsparungspotentiale mittels Dämmung der Gebäudehüllen. Dafür gibt es einen eigenen Passivhaus-Standard, der nur geringfügig unter dem Standard von Neubauten liegt. Eine der Herausforderungen bestand bei der Wohnanlage darin, alle Baumaßnahmen einschließlich der Installation einer Wohnraumlüftung umzusetzen, während die Wohneinheiten durchgehend bewohnt wurden,“ hebt DI Markus Lechleitner, Geschäftsführer der Alpenländische hervor.
„Der Alpenländischen ist Energieeffizienz auch bei der Gebäudesanierung ein grosses Anliegen. Dieses Projekt soll aufzeigen, dass das Ziel, höchstmögliche Energiestandards zu erreichen, im Zusammenwirken mit den Bewohnerinnen auch in Bestandsobjekten möglich ist,“ so Prok. Ing. Alexander Zlotek.
Nach umfangreichen Vorgesprächen haben 27 Mietparteien dem Einbau der Komfortlüftung zugestimmt. Die restlichen Wohnungen werden spä-ter vor einer neuerlichen Vermietung angeschlossen, die technischen Voraussetzungen dafür sind bereits vorgesehen. Pro Stiegenhaus gibt es ein Zentralgerät auf dem Hausdach. Mit Zu- und Fortluft-Leitungen im Stiegenhaus werden die Wohnungen angesteuert. Die einzelnen Räume sind durch eine abgehängte Decke im Vorraum mit kurzen Luftwegen optimal erschlossen.